Studiolautsprecher, auch Studiomonitore, Studioboxen, Abhörmonitore oder Monitorboxen genannt, sollen nicht wie Hi-Fi-Boxen schön klingen. Hi-Fi-Boxen haben meistens eine übertriebene Bass- und Höhen-Wiedergabe. Sie sollen den Hörer einfach beeindrucken. Studiolautsprecher sollen den Sound möglichst neutral bzw. linear wiedergeben. Ein Mixing-Engineer möchte nicht hören, wie die Boxen klingen. Er möchte möglichst genau und unverfälscht in seinem Tonstudio hören, wie der Song klingt. Nur so kann er zielgerichtet den Song abmischen und Musik so klingen lassen, wie du es aus deiner Playlist von Spotify, Deezer, Tidal & Co gewohnt bist.
Es ist grundsätzlich egal, ob du dich für aktive oder passive, große oder kleine, geschlossene oder Bass-Reflex-Studiolautsprecher (Abhörmonitore) entscheidest, vor allem empfehlenswert ist es, einen Vergleich mit verschiedenen Studiomonitoren zu machen. Ein geeigneter Ort zum Probehören ist ein Musikshop, wie z.B. Thomann*, Just Music oder Music Store.
Noch effektiver ist es, diesen Hörtest direkt in deinem eigenen Tonstudio durchzuführen. Viele Musikfachgeschäfte bieten die Möglichkeit, etwa 3-4 Abhörmonitore auszuleihen. Dabei ist es nicht notwendig, für jedes Modell ein Stereopaar auszuleihen. Ein einzelner Lautsprecher pro Modell reicht aus, um die Musik in Mono zu hören. Auf diese Weise können alle Studiomonitore für einen direkten Vergleich besser nebeneinander platziert werden.
Es ist ratsam, deine eigene Playlist über die verschiedenen Studiomonitore anzuhören, um einen Vergleich durchzuführen. Idealerweise verfügt dein Audiointerface über die Funktion, schnell zwischen den verschiedenen Lautsprechern wechseln zu können. Die Playlist sollte aus Musik bestehen, die du persönlich großartig findest – ich gehe davon aus, dass du solche Songs in deiner Playlist hast! 🙂
Wenn deine Musik in deinem Homestudio oder Tonstudio über die Lautsprecher gut klingt, hast du den passenden Monitor gefunden. Du solltest dich zurücklehnen können und mit Überzeugung sagen: „Ja, das ist es!“
Selbstverständlich kannst du auch deine eigenen Mixe – falls vorhanden – über die Lautsprecher anhören, um weitere Eindrücke zu gewinnen.
Je mehr Details, die gut oder schlecht sein können, gleich am Anfang auffallen, desto besser.
Ich kenne unter den Studiomonitoren (Studioboxen) keine schwarzen Schafe. Das heißt, wenn so ein Studiolautsprecher teuer ist, dann ist er auch besser als ein deutlich günstigerer Lautsprecher. Gute Studiolautsprecher kosten leider viel Geld.
Studiomonitore sind das wichtigste Glied in der Kette
Wie du in der Mixing Anleitung auf Tonstudio-Wissen.de unter dem Punkt Homestudio/Tonstudio einrichten erkennen kannst, brauchst du bestimmte Hardware und Software, um überhaupt mischen zu können. Diese kosten natürlich Geld. Wenn die zur Verfügung stehenden Geldmittel begrenzt sind, bedenke, dass man für die Studiolautsprecher am meisten ausgeben sollte. Studiomonitore sind das wichtigste Glied in der Kette!
Beim Abmischen ist es entscheidend, präzise zu hören, wo im Song Probleme auftreten und welche spezifischen Maßnahmen zu einem perfekt abgemischten Song führen. Diese Rückmeldung erhalten wir hauptsächlich von unseren Studiomonitoren. Wenn sie nicht akkurat wiedergeben können, was im Mix passiert, kann dies zu falschen Bewertungen führen. Dies verursacht nicht nur Frustration, sondern kostet auch wertvolle Zeit.
Tipps und Empfehlungen für die Budgetaufteilung
Ebenso wichtig wie die Studiomonitore ist die Raumakustik! Die Akustik wird bei vielen Homestudios zu Unrecht (!) vernachlässigt. Studiomonitore können nur so linear klingen, wie es auch dein Raum bzw. Homestudio oder Tonstudio ist. Bedenke das bei deiner Budgetaufteilung.
Es ist besser, günstige Studiomonitore zu kaufen und in einer guten Raumakustik zu investieren, als sehr gute (teure) Studiomonitore in einem unbehandelten Raum hinzustellen. Übrigens gibt es heutzutage glücklicherweise keine richtig schlechten Studiomonitore mehr, auf denen man gar nicht abmischen kann.
Es steht dir nur wenig Budget zur Verfügung? Man muss sich auch nicht gleich alles auf einmal anschaffen. Es ist natürlich völlig in Ordnung, wenn man sich alles nach und nach anschafft. Bei der Akustikoptimierung kann man aber auch viel Geld sparen, wenn man viel selbst macht (bekannt unter DIY – Do it yourself). Wie du solche Akustikelemente sehr günstig selbst herstellst und in deinem Raum für eine perfekte Raumakustik platzieren kannst, wird ausführlich und verständlich im neuen E-Book von Tonstudio-Wissen.de aufgezeigt:
Noch ein Tipp für die Budgetaufteilung: Verzichte lieber auf zusätzliche (Audio-) Plugins, die für das Mixing angeboten werden. Leider wird hier viel mehr Geld ausgegeben, als es bei den Monitorboxen und vor allem bei der Raumakustik gemacht wird.
Ein Plugin ist eine Software, die die Fähigkeiten des Host-Programms erweitern. Das Host-Programm ist in unserem Fall ein Audio-Sequenzer, auch DAW genannt. Damit das Plugin im Audio-Sequenzer geladen werden kann, muss der Audio-Sequenzer die Schnittstelle des Plugins verstehen.
Gute Plugins leisten gute Arbeit für deinen Mix. Doch wenn du aufgrund von schlechten, falsch aufgestellten Lautsprechern/Boxen und einem unbehandelten Raum (Akustik) nicht genau hörst, was du machst, helfen dir auch die guten Plugins nicht, deinen Mix zu verbessern. Spare also lieber an den Plugins!
Wie groß sollte der Studiomonitor sein?
Je größer ein Modell ist, desto weiter reicht der Frequenzgang nach unten. Bei kleineren Modellen hört man den sogenannten Subbassbereich nicht mehr, weil sie diesen einfach nicht wiedergeben können. Welche tiefe Frequenz noch wiedergeben werden kann, kannst du in der Produktbeschreibung lesen.
Beispiel: Frequenzgang (+/- 3 dB): 57 Hz – 21 kHz
Im Beispiel kann der Studiolautsprecher die tiefen Töne (erst) ab 57 Hz erklingen lassen. Die ganz tiefen Töne bis zu den 30 Hz kann dieser Lautsprecher also nicht wiedergeben.
Bei kleineren Räumen ist es aber sogar empfehlenswert, Studiolautsprecher zu kaufen, die nicht die ganz tiefen Frequenzen wiedergeben können. Warum? Weil es besonders in den kleinen Räumen sehr schwierig ist, diese mit akustischen Maßnahmen in den Griff zu bekommen. Du solltest dann lieber mit einem sogenannten Analyzer (visualisiert die Frequenzen) abmischen und dir einen sehr gute Kopfhörer kaufen. Näheres dazu in den nächsten Artikeln.
Darüber hinaus ist es tendenziell empfehlenswert, lieber zusätzlich einen „Basswürfel“ reinzustellen, als Lautsprecher zu nehmen, die die ganz tiefen Frequenzen wiedergeben können. Warum? Der Subwoofer bietet den großen Vorteil, dass man diesen getrennt von den Lautsprechern verschieben kann. Die Lautsprecher kann man dann optimal im Studio platzieren und den Subwoofer an der Stelle hinschieben, an der er am Hörerplatz den linearsten Frequenzgang im Bassbereich bietet bzw. am wenigsten Moden im Raum erzeugt. So muss man nicht ganz so drastische Maßnahmen an der Akustik vornehmen. Und das freut auch den Geldbeutel.
Studiolautsprecher (Studiomonitore) Empfehlungen
Bei Lautsprechern, die in einer ähnlichen Preisregion angesiedelt sind, entscheidet letztendlich dein Geschmack. Es ist also dann eher die Frage, ob du auf seidige Höhen, Bassdruck, eine beeindruckende Tiefenstaffelung oder andere feine Sachen stehst. Dazu sollte man sich einfach wie oben beschrieben im Laden oder besser in seinem Homestudio / Tonstudio mal die Studiolautsprecher anhören. Als kleine Orientierungshilfe findest du im Folgenden ein paar Empfehlungen. Das heißt selbstverständlich nicht, dass andere Studiolautsprecher schlecht sind.
Neumann KH 120 II
Viele Tests bestätigen es: In der dieser Preisregion gibt es eigentlich nichts Besseres. Lediglich die Bässe könnten noch tiefer hinunterreichen (KH120 II beim Musikfachhandel Thomann ansehen*). Wer eine tiefere Basswiedergabe benötigt, kann sich aber zusätzlich einen Subwoofer kaufen oder greift zum ausgezeichneten Spitzenmodell: dem Neumann KH 310 A (bei Thomann ansehen*).
Das kleinste Modell ist der KH 80 DSP (bei Thomann ansehen*). Dieser kann – für so einen kompakten Nahfeld-Studiomonitor – erstaunlicherweise noch Bässe bis 52 Hz wiedergeben. Noch erstaunlicher ist es, dass im Vergleich mit dem großen Bruder, die KH 310, keinen Unterschied bei der räumlichen Abbildung, der Ortung der Quelle sowie auch tonal festzustellen ist. Im Bassbereich – vor allem, wenn es lauter und kräftiger wird – hat der KH 310 natürlich seine Vorteile.
Eine interessante Alternative ist der aktive 2-Wege Studio-Nahfeldmonitor KH 150, dessen Bässe bis 39 Hz heruntergehen. Er ist größer als der KH120 und eignet sich gut, wenn der Raum größer als ca. 15 m² ist (bei Thomann ansehen*).
Genelec 8320APM
Der Lautsprecherhersteller Genelec aus Finnland ist bekannt für einen analytischen und präzisen Klang. Auch diese Studiomonitore sind zu empfehlen. Einigen gefällt jedoch nicht der analytische Klang. Das ist aber Geschmackssache. Einfach mal im Musikshop probehören.
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Focal Solo 6 Be
Einige Unternehmen arbeiten Jahr für Jahr kontinuierlich an ihrem Ruf, bis sie fast unbemerkt zu den führenden Marken in ihrer Branche aufsteigen. Focal, ein französisches Unternehmen, ist ein solches Beispiel. Durch konsequent hochwertige Produkte und den ständigen Drang zur Innovation hat es sich mittlerweile einen bedeutenden Platz im professionellen und semi-professionellen Bereich der Studiomonitore erarbeitet. Besonders bekannt war die Focal Solo6 Serie, die nun ein Update erfahren hat und mit einigen äußerst interessanten Features aufwartet, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Die meisten Studioboxen sehen eher bieder und unattraktiv aus. Man würde diese nicht unbedingt als Hingucker ins Wohnzimmer hinstellen. Studiolautsprecher sollen auch nicht schick aussehen, sondern möglichst präzise den Klang wiedergeben. Focal ist es aber trotzdem gelungen, optisch ansprechende Studiomonitore mit einem neutralen und empfehlenswerten Klang herzustellen – der Focal Solo 6*. Das Spitzenmodell ist der Focal SM9*.
Ein interessanter Eigenschaft beim Solo 6 noch zum Schluss: Es ist stets vorteilhaft, das Gehör regelmäßig mit einer Wiedergabe von minderer Studiolautsprecher zu „rekalibrieren“ (Stichwort: Auratone 5C Super Sound Cube; siehe unten im Artikel). Um nicht extra ein weiteres Monitorpaar für diesen Zweck anschaffen zu müssen, ist der Focal Solo6 Monitor mit einem schaltbaren Focus-Modus ausgestattet. Dieser deaktiviert den Hochtöner und ermöglicht dem Tieftöner einen Frequenzgang von 110 bis 10.000 Hz im Einwegbetrieb. Diese äußerst praktische Funktion erspart die Anschaffung eines zusätzlichen Monitorpaares und ist somit eine sinnvolle Einrichtung.
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Yamaha NS 10
In vielen Tonstudios der Welt entdeckt man die Yamaha NS10 Lautsprecher. Diese Studiomonitore klingen nicht angenehm oder toll, aber …
… wenn es darüber gut klingt, dann klingt es überall auf diesem Planeten gut.
Mit diesen Boxen wurden Welthits gemischt! Durch die gute Transienten-Wiedergabe kann man damit einzelne Instrumente gut auseinander halten und hat eine gute Tiefenstaffelung.
Die Studiolautsprecher werden schon lange nicht mehr hergestellt. Mittlerweile gibt es diesen Lautsprecher jedoch in Zusammenarbeit mit dem Toningenieur Chris Lord Alge wieder:
Für Bässe braucht man jedoch noch einen sogenannten Analyzer und/oder einen Subwoofer, da über die NS10 nicht die sehr tiefen Frequenzen zu hören sind. Ein paar alte NS10s kosten gebraucht nicht viel Geld. Die Hochtöner gehen aber bei diesen Lautsprechern leider schnell kaputt.
Die neue Reihe von Yamaha-Lautsprechern ist die HS-Serie und sehr beliebt – diese Modelle haben aber bis auf die weiße Membran keine Ähnlichkeit mehr zu den NS10, was natürlich nicht schlimm ist. Viele Homestudios besitzen die HS-Studiomonitore:
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Welche Hersteller bieten Studiolautsprecher / Studiomonitore an?
Hier einmal eine alphabetische Auflistung mir bekannter Hersteller, die Studiolautsprecher herstellen:
- Adam
- Alesis
- ATC
- Auratone
- Avantone
- Behringer
- Dynaudio
- Eve
- Event
- Fluid Audio
- Focal
- Genelc
- HEDD
- JBL
- KRK
- KSdigital
- Mackie
- M-Audio
- Monkey Banana
- Neumann
- Presonus
- Yamaha
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Empfehlenswert: Zweitabhöre ähnlich wie der Auratone 5C Super Sound Cube
Auf vielen Studiobildern entdeckt man neben den eigentlichen Studiomonitoren (Hauptabhöre) zusätzlich noch einen kleinen würfelförmigen Lautsprecher. Diese kleinen Mixing-Lautsprecher namens „Auratone 5C“ waren vor allem in den 70er populär. Obwohl diese kleine Box eher einen unattraktiven Sound hat, war sie entscheidend für viele Hit-Alben. So wurde der Welthit „Thriller“ von Michael Jackson oder vom jahrelang meistverkauften (!) Filmsoundtrack-Album „Saturday Night Fever“ über diese gemischt. Auch heutzutage werden diese immer noch als sogenannte Zweitabhöre genutzt.
Leider wurden diese Boxen lange nicht mehr hergestellt. Die gute Nachricht: Mittlerweile wird der Klassiker wieder hergestellt! Er nennt sich Auratone 5C Super Cube Classic. Ihn gibt es als günstige passive Variante (du brauchst noch zusätzlich einen Verstärker):
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Oder als teurere aktive Variante. Diese heißt dann Auratone 5C Active Sound Cube (kein zusätzlicher Verstärker wird benötigt. Der Verstärker befindet sich in der kleinen Lautsprecherbox):
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Gibt es noch eine Alternative? Dazu sollten wir zunächst seine Eigenschaften, die ihn auszeichnen, kennen:
- Keine Reflexionsöffnung
- Eine kleine Lautsprecher-Membran
Reflexionsöffnungen können beispielsweise die Grundfrequenzen tiefer Basstöne überbetonen oder auch perkussive Anschlaggeräusche (Transienten) kurze Resonanzen hinzufügen, sodass sie lauter und weniger druckvoll erscheinen. Vor allem bei billigen Lautsprechern mit Reflexionsöffnungen treten die negativen Effekte stärker hervor.
Zudem hat es einige Vorteile, wenn wir ins unserem Tonstudio als ergänzendes Monitoring, einen Lautsprecher mit nur einer kleinen Membran haben. Warum? Da der Auratone 5C nur eine Membran besitzt, werden hohe und tiefe Frequenzen nicht wiedergegeben. Dadurch konzentriert man sich mehr auf den Mittenbereich bzw. auf die mittleren Frequenzen. Das hat mehrere Vorteile:
- Der Mittenbereich enthält die wichtigsten Informationen im Mix. Er wird auch als „Schlüssel“ für einen guten Mix bezeichnet.
- Den Mittenbereich kann – bis auf zu vernachlässigende Ausnahmen – jede (billige) Box wiedergegeben. Tolle Stereoanlagen oder 2.1 Anlagen (mit Subwoofer) können das ganze Frequenzspektrum wiedergeben. Doch, wo hören die meisten Konsumenten Musik?
- Fernseher (vor allem die Flachbildschirme haben einen dünnen Sound),
- Radiowecker, Küchenradio, Radio im Büro,
- Laptop-Lautsprecher,
- Tablet oder
- Smartphone.
Es ist also sehr wahrscheinlich, dass zumindest die mittleren Frequenzen deiner Mischung zum Hörer gelangen. Und auch wenn viele Lautsprecher die Höhen wiedergeben können, kommen in der Praxis weniger Höhen beim Konsumenten an. Das liegt daran, dass
- Höhen besonders schnell von Textilien „geschluckt“ bzw. absorbiert werden und
- aufgrund der Positionierung der Boxen, beispielsweise hinter einem Sofa oder irgendwo oben im Regal (meistens noch schön dicht nebeneinander gestellt), weniger Höhen ankommen.
Welcher Konsument hört sich Musik also schon wirklich auf der Schallabstrahlungsachse an, bei der die Höhen am besten zu hören sind? Schreibe einen Kommentar, falls dir das immer gelingt.
Da wir gerade bei den Vorteilen der Auratone 5C sind. Es gibt auch noch in deinem Homestudio bzw. Tonstudio weitere Vorteile, wenn du mal auf die Auratones umschaltest – im besten Fall lässig und locker mit einem Knopfdruck am Audiointerface oder Monitorcontroller:
- Besonders schwierig ist es, in Homestudios / Musikstudios Bässe durch akustische Maßnahmen in den Griff zu kriegen. Dazu noch unter Abmischen lernen mehr. Da die Auratones 5C keine Bässe wiedergeben können, stören die Übertonungen der Bässe durch sogenannte Resonanzen in deinem Raum nicht.
- Der Lautsprecher ist nicht wirklich laut. Dadurch werden frühe Reflexionen in deinem Raum reduziert.
- Der würfelförmige Lautsprecher besitzt wie bereits weiter oben erwähnt nur eine Membran. Studiolautsprecher besitzen einen Tieftöner und einen Hochtöner. Beim Übergang der Frequenzen zwischen Tieftöner und Hochtöner (meistens zwischen 2 bis 3 kHz) können Nebenwirkungen auftreten. Die dafür benötigte elektronische Frequenzweiche für die Aufteilung der Frequenzen brauchen die Auratones nicht. Vor allem in diesem Bereich kann über diese kleine Box noch einmal ein Gegencheck durchgeführt werden.
- Da lediglich eine Membran vorhanden ist, können auch keine Kammfilter zwischen den Membranen auftreten. Wenn sogar nur auf einen Lautsprecher in Mono abgehört wird, dann entstehen auch bei seitlichen Bewegungen am Abhörplatz keine Kammfilter. So kannst du im Studio abtanzen, ohne Kammfilter zu hören. Klasse, oder? 🙂 Es gehen dann höchstens ein paar Höhen verloren, weil nicht mehr auf der Abstrahlachse abgehört wird – aber das ist in dem Moment egal. 🙂
Kammfilter? Wenn wir zwei identische Audio-Signale in einem Projekt haben, jedoch eines davon mit einer kurzen Verzögerung abgespielt wird, entsteht das Kammfilterproblem. Es klingt dann „hohl“ und „dünn“. Die gleichmäßige, wiederholende Pegelabsenkung und -anhebung im Frequenzgang erinnert an einem Kamm – daher der Name.
Der Auratone Lautsprecher hat also als Zweitabhöre viele Vorteile. Ein Lautsprecher der sehr ähnliche Eigenschaften wie der Auratone besitzt, ist der Avatone Mix Cube (bei Thomann ansehen*). Auch dieser ist nicht wirklich günstig. Es hat jedoch auch Vorteile, wenn mit der ergänzende Abhöre (Zweitabhöre) in Mono abgehört wird. Dafür brauchst du kein Stereopaar, sondern nur einen Lautsprecher. Das heißt, trau‘ dich, bestelle dir nur einen Avatone Mix Cube!
Kein Geld für teure Studiomonitore?
Nicht jeder Studiobesitzer hat natürlich das Geld, um sich hochwertige Studiolautsprecher zu leisten. Was dann? Dann versuche, die Stärken deines Abhörsystems so gut es geht zu nutzen und die Schwächen mit einem Auratone-Ersatz auszugleichen. Auch hierbei kommt man zu guten Ergebnissen, die mit kommerziellen Produktionen mithalten können. Perfekt ist dann natürlich immer noch anders.
Eine weitere Idee wäre es, mit sehr guten (Referenz-) Kopfhörern abzumischen. Mit solchen Kopfhörern können auch erstaunlich gute Mischungen entstehen. Dazu später im Artikel Mischen über Kopfhörer mehr.
Montage der Lautsprecher – Lautsprecherstative
Für welche Montage der Lautsprecher du dich letztendlich entscheidest, ist von den physikalischen Beschränkungen deines Homestudios oder Tonstudios abhängig. Eine gute Idee ist es, diesen auf einen Lautsprecherstativ zu stellen. Lautsprecherstative haben gegenüber von Schreibtischen, Wandhalterungen und Regale den großen Vorteil, dass diese einfacherer in deinem Tonstudio verschoben werden können. Die richtige Aufstellung durch das Hin- und Herschieben der Lautsprecher ist wichtig für den bestmöglichen Klang in deinem Homestudio/Tonstudio. Dazu im nächsten Artikel mehr.
Gute Lautsprecherstative dürfen beim Abspielen von Musik nicht mitschwingen – wenn sich also die Membran des Lautsprechers bewegt. Lautsprecherstative müssen also nicht super teuer sein, sondern vor allem die Lautsprecher ruhig halten. Bei handwerklichem Geschick, kann man auch solche stabilen Stative, beispielsweise aus Holz, selbst bauen.
Wichtig: Studiomonitore perfekt für den Sound platzieren
Die besten und neutralsten Lautsprecher nutzen dir für das Produzieren, Abmischen und Mastering gar nichts, wenn du diese irgendwie in deinem Musikzimmer platzierst. Wichtiger als sehr gute Studiomonitore sind die Platzierung der Lautsprecher und die Akustik in deinem Studio. Viele Musiker unterschätzen leider das Thema und wundern sich, warum die Musikqualität ihre Produktionen nicht so gut wie bei den Profis ist. Im neuen E-Book von Tonstudio-Wissen.de wird dir u. a. ganz einfach erklärt, wie du dein Homestudio akustisch optimierst und wie du deine Lautsprecher perfekt aufstellst.
Darüber hinaus werden die großen Themengebiete produzieren, abmischen und Mastering anhand eines Beispielsongs verständlich erklärt, sodass du garantiert deine Fähigkeiten verbessern wirst. Endlich besser werden!
Fazit: Es führt kein Weg daran vorbei: Gute Studiolautsprecher kosten viel Geld.
Für Studiolautsprecher kann man nie zu viel Geld ausgeben, denn Qualität hat ihren Preis. Der häufigste Fehler in Homestudios sind Ergebnisse, die auf minderwertigen Abhörsystemen und unbehandelten Räumen basieren. Es ist wirklich lohnenswert, hier etwas mehr zu investieren. Die Lautsprecherstative müssen jedoch nicht teuer sein, solange sie stabil sind und nicht mit der Membran des Monitorlautsprechers mitschwingen.
Wenn das Budget begrenzt ist, sollte berücksichtigt werden, dass mindestens ein ähnlich großer Betrag für die Studioakustik ausgegeben werden sollte (als grobe Faustregel). Als zusätzliche Zweitabhöre sind Lautsprecher wie die legendären Auratone 5C Super Cube sehr zu empfehlen.
Prüfe, ob der für dich in Frage kommende Studiomonitor-Hersteller bei Amazon vertreten ist*
Alle aktiven Studiomonitore bei Thomann anschauen*
Die 50 meisterverkauften Studiomonitore von Thomann ansehen.*
Hallo,
super Beitrag, auf jeden fall sehr informativ! Ich habe mir aufgrund diesen Beitrags die Neumann KH 120 gekauft und wollte deswegen hier kurz Berichten.
Die Monitore bauen nach genauer Ausrichtung eine perfekte Staffelung sowohl in der Breite als auch der Tiefe auf. Die Impulsgenauigkeit lässt die anderen Monitore in den Hintergrund treten, nur die Adam A7X kamen noch in vergleichbares Fahrwasser. Alle Fehler einer Aufnahme werden von den KH 120 gnadenlos offengelegt.
Die Verarbeitung ist Neumann gemäß erstklassig, genauso wie die Bediengsanleitung und die Tipps zur Aufstellung.
Die Einstellmöglichkeiten sind vielfältig, die Lautsprecher lassen sich an jede Aufstellungssituation sehr gut anpassen. Diese Lautsprecher werde ich nie wieder hergeben.
Also vielen Dank für euren Ratgeber hier.
Weiter so und beste Grüße
Hallo Francesco,
herzichen Dank, dass du deine positive Erfahrung über die Neumann KH 120 mit anderen teilst! Und klasse, dass dir der Ratgeber hier an der Stelle geholfen hat.
Weiterhin viel Spaß mit deinen tollen Studioboxen!
Mit freundlichen Grooves
Tonstudio Wissen