Gesang (Vocal) aufnehmen – Positionierung des Mikrofons

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Wenn die Performance des Sängers oder Rappers beim Rap stimmt, stellt sich die Frage, wie diese richtig und möglichst perfekt aufgenommen wird. In diesem Tutorial wird dir genau und verständlich aufgezeigt, welche Punkte du bei der Positionierung des Mikrofons in einem Raum beachten solltest und welche Auswirkungen bestimmte Änderungen haben.

Hierbei spielt es keine Rolle, ob du Cubase, Studio One, Pro Tools, Logic, Ableton live, FL Studio, Reason, Sonar, Reaper oder ein kostenloses Programm bzw. eine kostenlose Software verwendest.

Folgende 8 Tipps zeigen dir nun auf, wie sich der Sänger zu Hause, im Homestudio oder Tonstudio positionieren sollte und du das Mikrofon im Raum aufstellen solltest. 

Hinweis: Für eine bessere Lesbarkeit werden in dem Tutorial die Wörter „Sänger“ oder „Rapper“ genannt. Selbstverständlich sind damit beide Geschlechter gemeint.

  1. Haltung des Sängers: Am besten sollte der Sänger oder Rapper beim Singen oder rappen stehen. Im Stehen können wir unser gesamtes Stimmenpotential am besten abrufen. Für einen bestimmten Ausdruck der Stimme kann jedoch auch eine sitzende Position helfen, z. B. auf einen Hocker oder Stuhl. Wichtig ist es, dass dieser nicht knarzt oder quietscht. Eine perfekte Performance abgeliefert, jedoch hört man den Stuhl? Sehr ärgerlich.
  2. Mikrofon einstellen: Das Mikrofon sollte am besten auf einem Galgenstativ arretiert werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Sänger nicht unbeabsichtigt bei einer emotionalen Performance die Stativverstrebungen berührt. Grundsätzlich sollte das Stativ stabil und solide sein.
  3. Abstand – Mund und Mikrofon: Beliebt ist es, den Mund möglichst nah am Mikrofon zu haben: 5-15 cm. Das wird auch Close-Miking oder In-your-face-Miking genannt. Dadurch klingt die Stimme nah und intim mit einer Anhebung im Bassbereich und in der Tiefmittenfrequenz (das zeichnet den sogenannten Nahbesprechungseffekt aus). Hier bestimmt oft der sogenannte Popschutz den Abstand. Der Popschutz ist vor dem Gesangsmikrofon und verhindert starke plosive und Zisch- und s-Laute. Je weiter der Sänger oder Rapper sich vom Mikrofon entfernt, desto weniger ist der Nahbesprechungseffekt zu hören – das können bereits wenige (!) Zentimeter mehr Abstand bewirken.
  4. Mikrofon weiter weg: Eine Alternative zum Close-Miking ist es, ca. 30-50 cm Abstand vom Mikrofon zu haben. Der Sänger oder Rapper sollte dann natürlich immer noch in der Richtung des Mikrofons singen oder rappen bzw. die Mikrofonmembran anvisieren (keine Veränderung des Einsprechwinkels). Dadurch hast du ein viel natürlicheres Abbild der Stimme (kein Nahbesprechungseffekt). Bei dieser Methode hast du aber den Klang deines Raumes auf der Aufnahme. Bei einem akustisch gut klingenden Raum ist das klasse. Ist dein Raum jedoch nicht akustisch optimiert, kann das eventuell auf der Aufnahme störend sein, zu viel Hall auf der Aufnahme zu haben. Ausprobieren solltest du es aber mal auf jeden Fall. Vielleicht klingt es dadurch interessanter. Außerdem kann sich der Sänger oder Rapper bei seiner Performance noch mehr bewegen. Für das Musikgenre Rock, HipHop oder Pop wird jedoch grundsätzlich das Close-Miking bevorzugt. Siehe Tipp 3.
  5. Mikrofon auf den Kopf: Auf manchen Bildern oder Videos sieht man das Mikrofon auf den Kopf positioniert. Das Mikrofon zeigt also nach unten. Klingt das besser als eine „normale“ Positionierung? Hier gehen die Meinungen auseinander. Die Wahrheit ist, dass es unbedeutend ist. Wie man das Mikrofon einstellt, ist vom Sänger oder Rapper abhängig. Manche Künstler neigen beim Singen den Kopf leicht nach unten. In so einem Fall ist es sinnvoll, dass das Mikrofon nach unten zeigt. Bei Sängern, die ihren Kopf gerade oder leicht nach oben geneigt beim Singen haben, ist die „normale“ Mikrofonposition sinnvoll.
  6. Nasale Stimme vermeiden: Klingt die Stimme nasal, sollte das Mikrofon höher eingestellt werden. Entweder auf Höhe der Nase oder sogar auf Stirnhöhe des Sängers. Abgesehen von der Vermeidung des nasalen Klangbildes, hat so eine Positionierung auch den Vorteil, dass der Frequenzgang ausgeglichener ist und Atemgeräusche sowie Plosivgeräusche und -laute abgesenkt werden. Die Positionierung ist also auch eine gute Idee, wenn du kein Popschutz zur Verfügung hast. Bei ungeübten Sängern ist jedoch die Positionierung auf der Höhe des Mundes besser, da diese sich oft beim Singen bewegen. Außerdem wird damit nicht der direkte und präsente Gesang oder Rap erreicht. Dafür solltest du lieber die Methode „Close-Miking“ verwenden. Siehe Tipp 3.
  7. Mikrofon unterhalb des Mundes einstellen: Im Gegensatz zu Tipp 6 kann die umgekehrte Methode vor allem bei dünnen Stimmen helfen, voller oder wuchtiger zu klingen. Hierbei wird das Gesangsmikrofon in der Höhe der Brust positioniert. Der Frequenzgang wird dann mehr Bässe und Tiefmitten aufweisen. Falls die Hochmitten und Höhen dann zu sehr fehlen sollten, kann die Mikrofonmembran zum Mund angewinkelt werden. Plosivgeräusche und -laute werden übrigens auch bei dieser Methode abgesenkt.
  8. Profi-Tipp: Eine empfehlenswerte Methode, die wenig zu Hause ausprobiert wird, ist es, dass die Mikrofonmembranachse nicht direkt den Mund anvisiert, sondern ungefähr die Oberlippe. Auf diese Weise werden die Zisch- und s-Laute leicht gezügelt.

Fazit: Welche Tipps du umsetzt, ist vom Sänger und Song abhängig

Die in dem Tutorial aufgezeigten Tipps helfen dir, die perfekte Mikrofonposition für den Sänger oder Rapper zu finden. Bestimmt hast du einige Tipps noch gar nicht ausprobiert. Bedenke, dass vor allem ungeübte Sänger sich möglichst nicht vor dem Mikro bewegen sollten. Sänger mit Erfahrung können sogar noch etwas herausholen, wenn sie sich bewegen, z. B. wenn diese lauter werden, bewegen sie sich etwas vom Mikrofon weg. So etwas sollte der Sänger aber beherrschen, denn eventuelle Fehler sind schwierig im Mix zu beheben.

  1. Der Gesang klingt immer noch dünn und nicht wirklich breit und perfekt im Mix integriert?
  2. Die Soundqualität deiner Songs kann immer noch nicht mit den Songs in den Charts mithalten? Du möchtest das möglichst schnell können?
  3. Du hast Schwierigkeiten, die Bässe in den Griff zu kriegen?
  4. Es fällt dir schwer, einen kompletten Song zu produzieren?
  5. Deine Songs sollen möglichst vielen Hörern gefallen?
  6. Deine Raumakustik ist nicht optimal? Oder du wüsstest gerne, wie du schnell schicke Absorber und Bassfallen selbst baust und diese perfekt positionierst?
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