Audio PC (Laptop, Notebook) kaufen – Überblick und Empfehlungen

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Basis für die moderne Musikproduktion ist ein PC oder Laptop, auch Notebook (für Audio-Recording) genannt. So arbeiten auch die Stars der Branche – auch wenn auf den Bildern der Profis oft noch ein schön anzuschauendes Mischpult und edle Hardware-Geräte zu sehen sind.  Ein PC oder Laptop sollte im Idealfall uns beim Audio-Recording (Musik aufnehmen) und Musik produzieren keine Steine in den Weg legen, wie z.B. laute Lüfter-Geräusche oder uns bei der Anzahl an Effekten einschränken, da dem Prozessor die Puste ausgeht.

Welcher ist der beste PC oder Laptop für die Musikproduktion (zum Musik produzieren)? Anforderungen an einem Musik-PC oder Musik-Laptop (Notebook) werden im nächsten Abschnitt aufgezeigt.

Dein Audio-PC-System, Mac oder Laptop (Notebook) sollte am besten wie im Folgenden ausgestattet sein:

1 Prozessor

Der Prozessor (CPU) ist am wichtigsten. Je schneller, desto besser. Ansonsten droht die Gefahr, dass du beispielweise nur eine begrenzte Anzahl an Spuren in deinem Projekt oder eine begrenzte Anzahl an Effekten (Plugins; VSTs (virtuelle Instrumente)) einfügen kannst. Die eigentliche Musiksoftware macht da keine Einschränkungen. Vorausgesetzt es ist kein abgespecktes Musikprogramm, das deutlich günstiger oder sogar kostenlos sein kann.

Wie gut ist ein Prozessor (CPU)? Dazu sind Vergleichstabellen empfehlenswert, wie z.B. auf PC-Welt „Die besten Desktop-Prozessoren“ oder für Notebooks Notebookcheck „Benchmark mobile Prozessoren“.

Wenn du dein Computer gefunden hast, schaue dir anhand der Vergleichstabelle an, wie gut der dort verbaute Prozessor ist. Oder du filterst die Rechner gleich nach Prozessoren. Egal, ob gedanklich oder auf der Internetseite mit der Filterfunktion.

2 Festplatte

Musiksoftware und Samples kann man nicht genug haben. Heutzutage sind Libraries unglaublich groß. Empfehlenswert ist daher eine mindestens 500 GB große Festplatte. Je mehr, desto besser. Auf der sicheren Seite bist du mit 2 TB.

Bezüglich der Geschwindigkeit sind SSD-Festplatten zu bevorzugen. Vor allem bei großen Sample-Libraries sind diese aufgrund ihrer sehr schnellen Zugriffszeiten sehr vorteilhaft. So können blitzschnell große virtuelle Orchester verzögerungsfrei geladen werden. Außerdem sind sie weniger anfällig, was gerade für den Bühneneinsatz sehr beruhigend zu wissen ist. SDD-Festplatten besitzen nämlich Speicherchips, die ohne Mechanik auskommen.

Darüber hinaus sind diese geräuschlos. Sie sind also auch sehr geeignet für ungestörte Audio-Aufnahmen (Home-Recording).

Hat dein PC-System eine SSD-Festplatte und HDD-Festplatte sollte du die Sample-Libraries aufgrund der schnellen Ladezeiten auf die SSD-Festplatte installieren. Die HDD-Festplatte arbeitet mit rotierenden Magnetscheiben, die von Schreib- und Leseköpfen abgetastet werden. Diese gab es schon in den 90er. Natürlich kann auch mit so einer Festplatte gearbeitet werden. Diese können weit über 100 Spuren gleichzeitig wiedergeben und natürlich auch Spuren aufnehmen. Der Nachteil sind die Ladezeiten und die Geräusche so einer Festplatte. Vorteil: Dein Portemonnaie wird nicht so sehr belastet.

3 RAM

Dank der 64-Bit-Architektur (Windows 8 oder 10 oder 11 mit 64 Bit) ist mehr RAM als 4 GB (maximale 4 GB war bei 32 Bit der Fall) möglich. Dein PC, Mac oder Notebook / Laptop sollte mindestens 8 GB RAM besitzen. Empfehlenswert sind sogar 32 GB – vor allem dann, wenn du mit vielen virtuellen Musikinstrumenten und Effekten arbeitest.

4 Ist eine gute Soundkarte wichtig?

Nein. Eigentlich ist eine im Notebook oder Laptop vorhandene gute Soundkarte nicht wichtig. Denn du benötigst sowieso eine externe Soundkarte. Diese wird Audio-Interface genannt. Warum benötigst du so ein Audio-Interface?

  • Oftmals ist die Klangqualität bei den vorhandenen Soundkarten bescheiden.
  • Es werden stabile Treiber benötigt.
  • Die Geschwindigkeit, mit der Sound ein- und ausgegeben werden kann, z.B. beim Spielen eines MIDI-Keyboards, ist bei Soundkarten zu langsam. Hierfür wird der Begriff Latenz verwendet.
  • Bei einem Audio-Interface kannst du eine Gitarre anschließen oder ein Mikrofon mit der üblichen XLR-Verbindung (Runder Stecker mit 3 Punkten). Oft auch 2 Mikrofone gleichzeitig.

Eine auf dem Mainboard integrierte Soundkarte reicht daher. Hier können wir also sparen und das Geld für ein Audio-Interface ausgeben.

5 Grafikkarte

Anders als bei PC-Spielen ist die Grafikkarte für die Audio-Software nicht so wichtig. Die Darstellung bzw. Oberfläche der Musikprogramme, in der Fachsprache GUI (ausgeschrieben „Graphical User Interface“) genannt, sind oft einfach gehalten. Letztendlich soll eine Oberfläche beim Musik machen übersichtlich sein und den Prozessor nicht belasten.

Bei so einer übersichtlichen und einfach gehaltenen Darstellung kommt so schnell keine Grafikkarte ins Schwitzen.

Möchtest du 2 Bildschirme anschließen, dann achte darauf, dass die Grafikkarte entsprechende Ausgänge besitzt. Sehr empfehlenswert sind passiv gekühlte Grafikkarten, da diese keine Geräusche machen. Das ist gerade für Audio-Aufnahmen mit dem Mikrofon sehr wichtig. Wer möchte schon Lüfter Geräusche auf der Aufnahme (Audio-Recording) haben, z.B. beim Gesang oder Rap oder bei Gitarrenaufnahme?

Darüber hinaus achte auf die Auflösung deiner Grafikkarte. Je höher diese ist, desto besser ist in der Regel die Darstellung des Bildschirms.

6 USB-Anschlüsse und USB-Hub

Achte darauf, dass der PC oder das Notebook möglichst viele USB-Anschlüsse hat. Am besten USB 3.0. Man benötigt doch mehr Anschlüsse, als man zunächst vermutet:

  • Tastatur (sehr empfehlenswerte kabellose Tastatur + Maus beim Amazon anschauen*. Diese sind auch im Titelbild oben zu sehen)
  • Maus
  • Audiointerface
  • Keyboard, MIDI-Keyboard, Drum-Maschine
  • Eventuell DAW-Controller oder anders ausgedrückt einen Controller zum Steuern deiner Musiksoftware (für Play, Stop, Fader, Pan)
  • Externe Festplatte / USB-Stick zur Datensicherung
  • USB-Dongle/s (Das sind Kopierschutzstecker, die für die Musiksoftware oder Plugins teilweise benötigt werden, damit eine Raubkopie erschwert wird. Manchmal hat man sogar 2-3 Kopierschutzstecker, da die Hersteller zum Teil unterschiedliche USB-Dongles verwenden)
Sehr zu empfehlen ist der günstige USB-Hub von Amazonbasics mit seinem schicken Aluminiumgehäuse. Selbstverständlich kann – wie auf dem Bild zu sehen – dieser mit einem weiteren USB-Hub erweitert werden.

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Für Notebooks (auch Pro Audio Notebook) benötigst du oft noch einen USB-HUB. Also eine Erweiterung der vorhandenen USB-Anschlüsse. Bedenke, dass sich dann alle am USB-Hub angesteckten Geräte die Geschwindigkeit von einem USB-Anschluss teilen. Für USB-Dongles, Maus und Tastatur dürfte das aber kein Problem sein.

Ok, für Anfänger bzw. Einsteiger reicht oft nur ein Anschluss für das Audio-Interface und einem MIDI-Keyboard, um die virtuellen VSTs, z.B. Synthesizers, vernünftig spielen zu können.

PC, Mac oder Pro Audio Notebook für die Musikbearbeitung?

Ein Notebook für die Musik ist natürlich praktisch, da du damit nicht ortsgebunden bist. Beim Kumpel schnell mal die nächste Song Idee entwickeln? Schnapp dir dein Laptop und legt los! Profis arbeiten auch sehr gerne mit Laptops, um z.B. gemeinsam im Tonstudio einen Song zu produzieren (Musikbearbeitung). Dann hat einer eine Grundidee, an die dann jeder für sich im selben Tonstudio oder auch Homestudio mit Kopfhörern weiterarbeitet.  Jeder stellt danach auf der Grundidee aufbauend ergänzende Ideen vor. So entsteht Schritt für Schritt ein ganzer Song. Das macht Spaß!

Glücklicherweise sind die heutigen Notebooks auch für die Musik sehr leistungsstark geworden. Das war früher einmal anders.

Eigentlich unvorstellbar und faszinierend, wie die ganze Technik funktioniert, wenn man sich mal so ein Innenleben eines PCs anschaut. Und damit kann tatsächlich Musik gemacht werden. Alles „in the box“.

Wer lieber einen Mac bevorzugt, kann eigentlich jedes Modell nehmen. Für das Musikmachen (Musik produzieren) sind alle Modelle geeignet. Für größere und komplexere Projekte solltest du natürlich zu den leistungsfähigen Modellen tendieren. Wie du weißt, sind Apple-Produkte leider im Vergleich sehr teuer. Noch einigermaßen erschwinglich sind die iMacs mit integriertem Bildschirm.

Früher wurde der Mac bevorzugt, weil dieser stabiler lief. Windows ist jedoch mittlerweile auch ein sehr stabiles System geworden. Grundsätzlich solltest du jedoch die Finger von extrem günstigen PCs lassen, denn diese haben oft einen schlechten Systemaufbau, sind mechanisch instabil und haben weitere unvorhersehbare Macken (Stichwort Haltbarkeit; Langlebigkeit).

Braucht mein Audio-PC oder Audio-Laptop Internet?

Musikprogramme und Plugins für das Produzieren und Abmischen benötigen heutzutage eine Online-Registrierung. Es ist natürlich einfacher, wenn wir an diesem Audio-PC oder Audio-Laptop ins Internet gehen und die Registrierung an diesem online durchführen können. Allerdings bieten alle mir bekannten Hersteller auch eine Offline-Registrierung an. Du musst also tatsächlich an deinem Musik-PC kein Internet haben. Dadurch brauchst du keine Anti-Viren-Software, die zusätzlich Leistung kostet. Für die Offline-Registrierung benötigst du jedoch einen zweiten Computer mit Internet.

Empfehlungen: Audio-PC und Audio-Laptop (Notebook)

Im Folgenden nun jeweils eine Empfehlung für einen Desktop-PC und ein Notebook zum Musik machen. Beide besitzen sehr schnelle Prozessoren und insgesamt eine gute Zusammenstellung aller Komponente. Geachtet wurde zudem auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis:

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Bildschirm (Monitor) für die Musikproduktion (Musik machen)

Breiter Bildschirm: Auf den Bildern der Profis sieht man öfters sehr breite Bildschirme. Das hat z.B. den Vorteil, dass du mehr von der Länge der Spuren siehst, Klangerzeuger öffnen kannst, die dann nicht zu viel vom Projekt verdecken und du mehr Spuren auf einmal bei deinem Mischpult im Blick hast.

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Der Nachteil: Deine Studioboxen müssen auch relativ weit auseinanderstehen. Nicht ganz so gut für die Stereomitte. Allerdings auch nicht dramatisch. Denn vor allem wichtig ist es, dass die Symmetrie eingehalten wird. Also der Abstand zwischen den Studioboxen und den Wänden (Seitenwand und hintere Wand aus Sicht deiner Sitzposition). Das sollte möglichst gleichmäßig sein. Das Aufstellen der Studioboxen und die Raumakustik werden noch in einem späteren Artikel detaillierter behandelt.

2 Bildschirme nebeneinander: Sehr beliebt ist es auch, 2 Bildschirme nebeneinanderzustellen. So kann auf dem einen Bildschirm das normale Projektfenster geöffnet sein und auf dem anderen Bildschirm z.B. das digitale Mischpult oder virtuelle Klangerzeuger oder Tools zum Analysieren.

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Bildschirm an der Wand: Außerdem werden auch gerne sehr große Bildschirme an die Wand geschraubt. Das sieht zum einem cool aus und zum anderen können deine Lautsprecher besser platziert werden und der Bildschirm ist deinen Lautsprechern nicht im Weg. Das ist gut für den Sound.

Bildschirm jeweils an der Wand und auf dem Studiotisch: Auch nutzen einige Profis die Kombination großer Bildschirm an der Wand (gut auch, wenn du für Filme, Werbung oder Serien Musik machst) und „normaler“ Monitor auf dem Schreibtisch bzw. Studiotisch. Der große Bildschirm an der Wand ist dann aus dem Sicht deiner Sitzposition über den Bildschirm, der auf dem Tisch steht.

Bildschirm tiefer auf dem Studiotisch platzieren: Zusehen aufgrund der Akustik sind auch Bildschirme, die ein bisschen tiefer als der Tisch platziert werden. Diese werden oft auch noch schräg nach hinten angewinkelt. Für den Sound sicherlich gut, allerdings ist diese Platzierung für die Ergonomie (Rücken und Nacken) nicht empfehlenswert. Der Bildschirm sollte für die Ergonomie so platziert werden, dass der obere Bildschirmrand auf der Höhe deiner Augen ist.

Für die Ergonomie ungeeignet: Einige Studiotische haben das Problem, dass der Bildschirm zu hoch steht. Dann bekommst du sehr wahrscheinlich irgendwann Rückenschmerzen.

Bildschirme mit Curved Design: Modern sind leicht gekrümmten Bildschirme, das sogenannte Curved Design. Diese sollen ein breiteres Sichtfeld schaffen und die Tiefenwahrnehmung verbessern. Am Anfang fand ich persönlich die Krümmung gewöhnungsbedürftig. Nach wenigen Tagen hatte ich mich jedoch gewöhnt und empfinde es als angenehm.

Bildschirmgröße: Auf dem Tisch sind für die Musikproduktion Bildschirme mit einer Größe von 27“ zu empfehlen. Für einige sind 32“ zu groß. Am besten einmal den Abstand zwischen Sitzposition zum Bildschirm ausmessen und dich mit diesem Abstand einmal beim Elektrofachmarkt, wie z.B. Media Markt oder Saturn, vor unterschiedlichen Bildschirme stellen. Ich persönlich habe mich für ein 32“ Curved Bildschirm entschieden. Mein Abstand vom Sitzplatz zum 32″ Bildschirm beträgt ca. 70 cm. Sehr empfehlenswert und günstig ist der Bildschirm von Samsung, der auch oben auf dem Titelbild zu sehen ist:

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Größe des Notebooks: Bei Notebooks haben die Displays in der Regel die Standardgröße 15“. Oft ein bisschen zu klein für die virtuellen Musikinstrumente mit ihren vielen Bedienelementen. Ihr könnt aber bei vielen Laptops für die Musikbearbeitung ein oder sogar zwei Bildschirme zusätzlich anschließen.

Fazit: Wichtig sind schneller Prozessor, große Festplatte und genügend Arbeitsspeicher

Hast du einen PC, Mac oder Laptop zu Hause? Super, dann nutze diesen! Gerade wenn du Anfänger bzw. Einsteiger bist und erst einmal ein bisschen ausprobieren möchtest, ob du am Song schreiben oder einfach Musik machen Spaß hast. Macht der Prozessor nach 20 Spuren schlapp? Oder nach dem 3. virtuellen Synthesizer? Oder nach einem Hall? Und dir macht das Musik machen richtig viel Spaß? Dann wird es Zeit für einen neuen PC, Mac oder Pro Audio Notebook. Werde dir mit diesem Artikel bewusst, welcher Audio-Rechner für dich optimal wäre. Mit den Empfehlungen machst du nichts falsch.

Für den unbegrenzten Musikspaß ist ein schneller Prozessor, eine große Festplatte (möglichst SSD) und mindestens 16 GB nötig. Lese dir am besten auch Tests zu verschiedenen PC-Systemen oder Notebooks durch, ansonsten sind z.B. unschöne Lüfter Geräusche vor dem Kauf schwer einzuschätzen. Das wäre für die Aufnahmen mit dem Mikrofon störend. Wer möchte schon beim Gesang oder Rap oder Gitarre spielen Lüfter Geräusche haben? Aber es ist auch nicht dramatisch, wenn es einfach dein Hobby ist und du in deinem Homestudio nur ein bisschen Musik machen und aufnehmen möchtest.

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Übrigens sind auf Tonstudio Wissen alle Artikel strukturiert aufgebaut – wie in einem guten Buch. Egal, ob Recording lernen, Mixing lernen, Mastering lernen oder Cubase Tutorials. Alles wird Schritt für Schritt erklärt. Mit dem Wissen, Spaß und Übung wirst du garantiert zum Profi! Der Artikel Audio Interface folgt in der Kategorie Recording lernen. Als Nächstes widmen wir uns der eigentlichen Musiksoftware.

Du kennst Musikbegeisterte, die einen neuen Audio-PC brauchen? Du kannst den Artikel gerne teilen. Herzlichen Dank und bleib‘ gesund.

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