Studiomonitore, auch Abhörmonitore genannt, gibt es für jedes Budget, ob 200 €, 500 € oder 1000 €. In diesem Vergleich werden gute und günstige Empfehlungen für dein Homestudio (Homerecording) aufgezeigt.
Wenn du erst einmal probieren möchtest, ob dir das Musikmachen überhaupt Spaß macht, schaue dir erst einmal, ob du nicht schon irgendwelche Lautsprecher (Boxen) Zuhause hast, die du an deinem PC oder Laptop anschließen kannst. Das können auch gerne Hi-Fi-Lautsprecher sein.
Was sind Abhörmonitore? Der Unterschied zwischen Hi-Fi-Lautsprechern und Studiomonitoren (Abhörmonitore) besteht darin, dass Hi-Fi-Lautsprecher den Sound gut klingen lassen (fetter Bass, seidige Höhen) und Studiomonitore sehr neutral klingen. Studiomonitore haben also keinen eigenen Klang, sondern geben im besten Fall den Sound so wieder, wie er tatsächlich ist.
Um den richtigen Einstellungen für Effekte und Co zu treffen, sind also Studiomonitore die bessere Wahl. Vor allem wichtig sind dann aber Studiomonitore, um perfekt abzumischen. Zum Produzieren sind auch erst einmal HiFi-Lautsprecher in Ordnung.
Die meisten haben nur einen relativ kleinen Raum für ihr Homestudio zur Verfügung. Daher eignen sich vor allem Nahfeldmonitore. Wie der Name bereits ausdrückt, sind diese für das nahe Abhören geeignet.
Für jedes Budget nun eine Empfehlung, die auch in Tests von Fachzeitschriften eine gute Kritik erhalten haben. Los geht es mit der Kaufberatung. Alle Studiomonitore sind auch für HipHop geeignet.
JBL LSR 305P MKII
Sehr günstig und für den Preis unschlagbar sind die JBL LSR 305P MKII. Anhand der römischen 2 erkennen wir, dass es schon die zweite Generation ist. Die JBL LSR 305P MKII sind kein Geheimtipp mehr, da sie beim Musikhaus Thomann am meisten verkauft werden. Perfekt für den Einsteiger. Die aktiven Studiomonitore (Verstärker ist integriert) haben eine gute Bass- und Transienten-Wiedergabe (Anschlag), obwohl sie relativ klein sind, einen großzügigen Sweetspot (großzügige Bewegungsfreiheit an deinem Arbeitsplatz ohne nennenswerte Klangveränderung) und eine schöne Stereoabbildung. Unbedingt mal testen!
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Yamaha HS 5, HS 7, HS 8
Ebenfalls günstig und auf vielen Homestudio (Musikstudios) Bilder zu sehen, sind die Yamaha HS7. Wie üblich, bietet auch der Hersteller Yamaha mehrere Modelle an. Wie auch die JBL LSR 305P MKII klingen die Yamaha neutral. Das bestätigen auch verschiedene andere Tests. Der Sweetspot (Erklärung im vorherigen Abschnitt) und die Stereoabbildung sind auch hier gut. Letztendlich ist es Geschmacksache, für welchen Lautsprecher du dich entscheidest. Empfehlenswert ist es tatsächlich, sich einmal die Nahfeldmonitore bei deinem Musikhändler in der Nähe anzuhören.
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KS Digital C5-Reference
Eine gute Idee ist es, extrem nah an deine Studiomonitore zu sitzen. Dadurch ist der Direktschall aus den Boxen viel lauter als der danach ankommende reflektierende Schall, der störend für die korrekte Beurteilung deiner Einstellungen ist.
Ein guter Anhaltspunkt ist dann deine Armlänge. Ja, 30-50 cm ist dann eine gute Wahl. Der Direktschall ist dann am Ohr viel lauter als der danach ankommende reflektierende Schall (Nachhall des Raumes). Dafür brauchst du jedoch Koaxial-Lautsprecher, wie die sehr empfehlenswerten KS Digital C5-Reference.
Koaxial-Lautsprecher sind dann aber wirklich sehr wichtig. 2-Wege- oder 3-Wege- oder Mehrwegsysteme funktionieren im extremen Nahfeld nicht gut. Bei 2-Wege- oder 3-Wege- oder Mehrwegsysteme sollte ein gewisser Mindestabstand eingehalten werden, ansonsten werden zu große Unterschiede gehört (anderen Klangeindruck) durch den Hoch-, Mittel und Tieftöner, wenn man seinen Kopf nach oben und unten bewegt. Bei Koaxial-Lautsprechern haben wir das Problem nicht, da die verschiedenen Wege auf einer Achse liegen.
Der KS Digital C5 überzeugt sehr, ist jedoch auch relativ teuer, wenn du Musik nur ein bisschen aus Spaß nebenbei betreibst. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist jedoch für das Gebotene sehr gut.
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Neumann KH 120
Die Fachwelt ist sich einig: Für das Geld bekommst du keine besseren Studiomonitore. Ja, ca. 1200 € für 2 Lautsprecher ist sehr viel Geld. Möchtest du jedoch auf Profiniveau produzieren und abmischen, sind diese top Studiomonitore eine sehr gute Investition.
Warum überhaupt dann noch bessere Lautsprecher kaufen? Bessere Lautsprecher können beispielweise noch tiefere Frequenzen (Subbassbereich) wiedergeben. Der Frequenzgang der Neumann KH 120 reichen bis 52 Hz hinunter. Solche Herstellerangaben heißen aber nicht, dass unter 52 Hz nichts wiedergegeben wird. Der Pegel flacht dann jedoch ab. 50 Hz werden dann z.B. weniger laut wiedergegeben. Das bessere (größere) Modell vom Hersteller Neumann lautet KH 310. Diese können Frequenzen ab 34 Hz „pegelfest“ wiedergeben.
Bei kleinen Räumen sind sehr tiefe Frequenzen jedoch schwierig zu beurteilen – auch wenn deine Lautsprecher diese wiedergeben können. Das liegt an der Raumakustik. Ein sehr komplexes Thema. Wie du deine Studiomonitore perfekt platzierst und dein Musikzimmer effektiv akustisch optimierst wird dir verständlich im neuen E-Book von Tonstudio-Wissen.de erläutert. Außerdem wirst du deine Fähigkeiten beim Produzieren, Abmischen und Mastering deutlich verbessern – alles wird dir nachvollziehbar und ausführlich anhand eines Beispielsongs erklärt. Endlich besser werden! Zum E-Book.
Daher ist es jedenfalls gar nicht so dramatisch, wenn die Lautsprecher die sehr tiefen Frequenzen nicht wiedergeben können. So ist es auch einfacher, die Akustik in deinem Raum zu optimieren. Für die sehr tiefen Frequenzen kannst du dir sehr gute Kopfhörer kaufen, die diesen tiefen Frequenzbereich wiedergeben. Dazu ist der Artikel Abmischen über Studio-Kopfhörer sehr empfehlenswert. Natürlich auch nur, wenn du dein Hobby professionell betreiben möchtest.
Mittlerweile gibt es davon eine verbesserte Version:
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Anschließen, verbinden, verkabeln
Hast du dich für ein Studiomonitor entschieden, stellt sich die Frage, wie du diese eigentlich an dein Audio Interface anschließt (verbinden, verkabelst). Das Audio Interface ist eine Soundkarte, die du unbedingt für das Musik machen bzw. Produzieren und Aufnehmen (Homerecording) brauchst. Mehr Informationen im Artikel Audio Interface – Test, Vergleich, Empfehlungen.
Welches Kabel du benötigst, ist abhängig vom Ausgang deines Audio Interfaces und dem Eingang deiner Boxen.
Das Beste für die Soundausgabe sind bei Audio Interfaces symmetrische XLR-Ausgänge. Auch gute aktive Studiomonitore, auch Studioboxen, Abhörmonitore oder Nahfeldmonitore genannt, sollten einen XLR-Eingang haben. Das korrekte Kabel ist dann ein Mikrofonkabel. Mikrofonkabel? Richtig. Eine bessere Verbindung zum Anschließen (Verbinden) gibt es nicht.
Günstige Audio Interfaces besitzen oft nur Klinke. Das ist nicht dramatisch. Auch das klingt gut. Diese unsymmetrischen Verkabelungen sind jedoch störanfälliger, was sich bei sehr langen Kabeln bemerkbar macht. Im besten Fall sollten dann deine Studiomonitore auch einen Klinken-Eingang besitzen. Das richtige Kabel ist dann ein Klinkenkabel mit 6,3 mm Klinke (gibt es auch in der kleinen Variante 3,5 mm). Bei manchen Varianten benötigst du ein Cinchkabel.
Falls du unterschiedliche Anschlüsse hast, kannst du auch ein Kabel von Klinke auf XLR kaufen. Also auch so eine Verbindung kannst du anschließen (verkabeln). Das sollte aber, wenn es möglich ist, vermieden werden.
Sogenannte Lautsprecherkabel benötigst du nur für passive Lautsprecher. Also Lautsprecher, die keinen Verstärker integriert haben. Bei solchen Lautsprechern musst du noch zusätzlich einen Verstärker kaufen und diese mit deinen Lautsprechern verbinden.
Position – richtig aufstellen
Hier ein paar Tipps für die richtige Aufstellung deiner Studiomonitore, auch Studioboxen, Nahfeldmonitore oder Abhörmonitore genannt:
Deine Studiomonitore und Ohren sollten ein gleichseitiges Dreieck bilden. Gleichseitiges Dreieck? Das bedeutet, die Lautsprecher haben den gleichen Abstand zueinander wie die Hochtöner zu deinen Ohren (drei gleichlange Seiten). Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass am Abhörplatz die Audiosignale bezüglich der Ortung und Tiefenstafflung richtig abgebildet werden. Zudem sollte dein Abhörplatz in Längsrichtung ausgerichtet sein. An deinem Abhörplatz schaust du also auf die kurze Wand im Zimmer.
Die Abhörposition, die Studiomonitore und der Studiotisch sollten links und rechts zur Wand den gleichen Abstand haben (symmetrisch sein). Neben der Symmetrie sollte links und rechts vom Abhörplatz keine unterschiedlichen Gegenstände stehen (z.B. links eine Couch, rechts ein Regal). Stelle die Lautsprecher nicht in die Ecken deines Raumes, ansonsten werden die Bässe zu sehr betont. Das macht es schwierig den perfekten Bass für deinen Song einzustellen.
Weitere nützliche und ausführliche Tipps werden im E-Book von Tonstudio-Wissen.de aufgezeigt.
Außerdem erkennst du dich vielleicht hier wieder:
- Die Soundqualität deiner Songs kann immer noch nicht mit den Songs in den Charts mithalten? Du möchtest das möglichst schnell können?
- Du hast Schwierigkeiten, die Bässe in den Griff zu kriegen?
- Es fällt dir schwer, einen kompletten Song zu produzieren?
- Deine Songs sollen möglichst vielen Hörern gefallen?
- Deine Raumakustik ist nicht optimal? Oder du wüsstest gerne, wie du schnell schicke Absorber und Bassfallen selbst baust?
- Obwohl du schon viele Tutorials gesehen hast, haben dir vor allem die Artikel auf Tonstudio-Wissen.de weitergeholfen?
Dann ist das E-Book genau die richtige Wahl für dich.
Fazit: Für den Einsteiger reichen auch HiFi-Lautsprecher aus
Wie die Überschrift schon verrät, reichen für Einsteiger Hi-Fi-Lautsprecher aus. Stelle dir die Frage, wie intensiv und professionell du dein Hobby betreiben möchtest. Studiomonitore bieten den großen Vorteil, dass sie den Sound neutral wiedergeben. Eine wichtige Voraussetzung für die perfekten Einstellungen deiner Sounds und Drums.
Für die fette Kick – für HipHop besonders bedeutend – ist es auch wichtig, dass die Studiobox den sehr tiefen Frequenzgang wiedergibt. Ansonsten sind sehr gute Kopfhörer empfehlenswert. Höre dir am besten die aufgezeigten oder gerne auch noch weitere Studiomonitore im Musikladen deiner Nähe an. Denn jeder hat seinen eigenen persönlichen Geschmack, wie der Sound zu „klingen“ hat.
Übrigens sind auf Tonstudio Wissen alle Artikel strukturiert aufgebaut – wie in einem guten Buch. Egal, ob Recording lernen, Mixing lernen, Mastering lernen oder Cubase Tutorials. Alles wird Schritt für Schritt erklärt. Mit dem Wissen, Spaß und Übung wirst du garantiert zum Profi! Als Nächstes widmen wir uns dem Studiomonitorständer.
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