Mastering-Software – DAW

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In den meisten Musik-Sequenzer, auch DAW (Digital Audio Workstation) genannt, die für das Mixing geeignet sind, kann auch gemastert werden. Dennoch bietet eine Software, die speziell für das Mastering entwickelt wurde, viele Vorteile. Es wird in einem Test schnell klar, dass eine Mastering-Software im Grunde nur ein „Stereo Editor“ ist. Die meisten beherrschen aber auch Surround-Formate und können auch mehrere Spuren abspielen.

Was kann ich mit einer normalen DAW für das Mastering nicht machen? Mit einer DAW, wie z.B. Cubase, Ableton live oder Fl Studio, kann ich kein Master erstellen – wir können also damit z.B. keine Master-CD brennen. Dazu würden wir ein weiteres Zusatzprogramm benötigen. Außerdem können wir das aneinanderreihen von Songs, Tracks ineinander überblenden (wo sitzt der Marker, die Track-ID), das Erstellen eines CD-Textes usw. mit Cubase, Pro Tools, Ableton live, FL Studio und Co nicht durchführen.

Eine Matering DAW hat allerding kein typisches DAW-Mischpult. Mehrere Spuren können die Mastering DAWs eher, um z.B. Überlappungen an Übergängen zu editieren. So auch z.B. Steinberg Wavelab Pro. Dieser kleine Test bzw. grobe Überblick und Vergleich soll euch zeigen, was eine Mastering-Software bietet. Programme zum Mastern sind z.B. die Folgenden.

Steinberg Wavelab Pro

Wavelab Pro 12 von Steinberg ist eine umfassende Software für das Mastering und die Restauration von Audioaufnahmen, die eine Vielzahl leistungsstarker Plugins bietet. Neben einigen bekannten Mixing-Plugins aus der Cubase-Software, wie dem Multiband-Kompressor oder dem StudioEQ, enthält Wavelab auch ein beeindruckendes Master Rig. Dieses bietet zwei EQs, Dynamic EQs, Kompressoren, Saturatoren, einen Limiter sowie einen Imager für eine professionelle Klangbearbeitung.

Besonders hervorzuheben ist das Restaurations-Plugin namens „RestoreRig“, das DeNoizer, DeBuzzer und DeClicker zur effektiven Fehlerkorrektur bereitstellt.

Die M/S-Technik in Wavelab ist äußerst ausgefeilt und bietet eine bedeutende Bereicherung gegenüber herkömmlichen Mixing-DAWs, da die M/S-Funktionalität (Mitte, Seite) letztlich allen Plugins zur Verfügung steht.

Darüber hinaus ermöglicht Wavelab den Export in eine Vielzahl von Audioformaten. Am Ende des Prozesses kann der Song entweder auf CD gebrannt oder als DDP zur Übermittlung der Audiodaten an das Presswerk exportiert werden.

Die Oberfläche von Wavelab lässt sich individuell an die Bedürfnisse jedes Mastering-Ingenieurs anpassen. Hier stehen eine Vielzahl von Anpassungsmöglichkeiten in einem übersichtlichen Ein-Fenster-Konzept zur Verfügung. Pro Spur können bis zu 10 Plugins geladen werden, was in der Praxis mehr als ausreichend ist. Diese werden in einem Floatfenster angezeigt und können einfach und schnell umsortiert werden.

Besonders praktisch sind die „Pegelwächter“, mit denen der Spitzenpegel, die durchschnittliche Lautheit und die Differenz zwischen den Kanälen genau abgelesen werden können.

Steinberg Wavelab ist sowohl für Mac als auch für Windows geeignet und bietet eine umfassende und leistungsstarke Lösung für das Mastering und die Restauration von Audioaufnahmen.

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iZotope Ozone 11 Advanced

iZotope Ozone gibt es schon seit vielen Jahren auf dem Markt und ist eine weitere Mastering-Software. Die Software ist sehr beliebt, was an der einfachen Bedienung, der guten Qualität und des günstigen Preises liegt. iZotope Ozone kann in der „Standard“-Version für 200,- Euro und als „Advanced“ für 400,- Euro gekauft werden. Wem das noch zu teuer ist, kann mit der Elements-Version für 50 Euro einsteigen. Elements bietet drei Module: Imager, Maximer und EQ. Die „Standard“-Version hat zusätzlich noch den Dynamic EQ, Dynamics, Exciter, Match-EQ, Vintage-Module (Vintage Tape, Vintage EQ und Vintage Compressor) Vintage Limiter integriert.

Die Advanced-Version von iZotope Ozone 11 toppt das alles noch und enthält zudem noch das Master Rebalance-Modul (automatisierbare Echtzeit-Pegelkontrolle von Vocals, Bass oder Drums in Stereo-Mischungen), Low End Focus-Modul mit Spectral Shaping (De-Maskierung für Kontrastanpassungen tiefer Frequenzen zur Dynamikbeeinflussung), MP3 Codec Preview (wie würde der Song als MP3 klingen), Match-EQ, Dither und einen Spectral Shaper. Außerdem muss die Advanced-Version gekauft werden, wenn du alle Module auch als Plugin (in einem Fenster) in deiner DAW nutzen möchtest.

iZotope Ozone 11 Advanced ist auch unter den Profis beliebt.

Das Herzstück und Highlight von Ozone 11 bleibt weiterhin der bewährte Master Assistent, der bereits aus Ozone 10 bekannt ist. Allerdings liefert dieser nun, dank der neuen Module in Ozone 11, deutlich verbesserte Klangergebnisse im Vergleich zu seinem Vorgänger.

Wirklich toll für Anfänger oder angehende Mastering-Ingenieure, die erst einmal eine grobe Richtung vorgegeben haben möchten, sind bei allen Versionen aussagekräftigen Presets, die wirklich gut sind. Zudem besitzt jedes Modul auch noch einmal separat verschiedene Presets. Zum anderen ist der Mastering-Assistent sehr hilfreich – nicht nur für Anfänger. Dieser analysiert die Musik und stellt die Module automatisch ein. Die Ergebnisse sind grundsätzlich gut. Auch Profis nutzen den Mastering-Assistenten sehr gerne, um eine Ausgangsbasis zu haben, die in der Regel nicht mehr viel verändert werden muss.

Wenn man in der automatisch erstellten Signalverarbeitungskette die einzelnen Module ein- und ausschaltet, wird schnell deutlich, dass das neue Clarity-Modul einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung des Klangbildes leistet. Daher halte ich es für absolut empfehlenswert, direkt zur Ozone 11 Advanced Version zu greifen, da dieses Modul leider in den anderen Versionen nicht enthalten ist.

Lobenswert ist auch die MP3- und ACC-Vorhörfunktion. So kann schon live angehört werden, wie der Song als MP3 klingt. Nur weil iZotope Ozone 11 Advanced viele Helferlein integriert hat, heißt das nicht, dass die Software nur was für Anfänger ist! iZotope Ozone 11 Advanced wird aufgrund der sehr guten Qualität aller Module auch von vielen Profis genutzt. Mit Ozone 11 kann nahezu jeder Song noch einmal aufgewertet werden. Unbedingt mal testen!

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Magix Sequoia

Die Audio-Komplettlösung Magix Sequoia für Aufnahme, Editing, Mixing, Media-Authoring, Broadcasting und Mastering ist insbesondere für Sendeanstalten, Post-Productionstudios und auch für High-End-Masteringstudios entwickelt worden. Sequoia ist also nicht nur eine Mastering-Software.

Sequoia von der Firma Magix ist eine professionelle eierlegende Wollmilchsau. Von der Aufnahme bis zur fertigen Master-CD wird alles abgedeckt. Außerdem können die CDs mit einem Kopierschutz ausgestattet werden und einem CD-Text sowie als DDP-Master an das Presswerk übermittelt werden. Ein sogenannter Sonoris DDP-Player kann Standalone betrieben werden, um ein erstelltes oder erhaltenes DDP-Master zu kontrollieren.

Sequoia deckt von der Aufnahme bis hin zum Master alles ab.

Vor allem heutzutage hören die meisten über das Internet MP3s, da eine MP3-Datei im Vergleich zu einer WAV-Datei viel weniger Speicher benötigt und es kaum Abstriche in der Soundqualität gibt. Ein praktisches Plugin erlaubt es, den Song als MP3 oder ACC bereits während der Bearbeitung vorzuhören!

Sequoia unterstützt sogar die Nachbearbeitung von Videomaterial für die Nachvertonung und die Postproduktion. So kann mit dieser DAW bei noch laufender (!) Aufnahme das Material an jeder Stelle abgehört, zugeschnitten und arrangiert werden. So ist es mit Sequoia möglich, wenn die Band noch spielt, die Aufnahmen zu bearbeiten und mit einer geringen Verzögerung an die Sendestationen zu senden. Konzertpausen können dann z.B. für die Radiohörer übersprungen werden.

Darüber hinaus werden im Wert von ca. 500 Euro Spectralayers Pro 4 (Analysewerkzeug mit einem spektralen Editor) und Celemony Melodyne Essentials (Tonhöhenkorrektur) mitgeliefert. Allerdings wird das Portemonnaie für Magix Sequoia um viele Scheinchen leichter.

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Fazit: Eine Mastering-Software ist vor allem für den professionellen Bereich empfehlenswert

Mastering Software haben definitiv ihre Daseinsberechtigung, auch wenn Mastering auch mit einer normalen Mixing Software durchgeführt werden kann. So bietet eine Mastering-DAW spezielle Tools zur Analyse und Bearbeitung für das Mastering.

Wenn ihr nur eure eigenen Songs ein bisschen mastern wollt, reicht auch eure vorhandene DAW völlig aus. Auch um die Erklärungen und Tipps in der Anleitung Mastering lernen auf Tonstudio Wissen auszuprobieren, müsst ihr keine Mastering-Software kaufen. Wollt ihr das ganze jedoch professionell angehen, ist eine Mastering DAW sehr empfehlenswert.

Du bist mitten in diesem Artikel gelandet? Auf Tonstudio Wissen wird unter Mastering Tutorials – Musik mastern lernen das Wissen über das Mastering – wie in einem guten Buch – in einer aufbauenden Reihenfolge aufgezeigt. Welche DAW nutzt du für das Mastering? Kommentare sind willkommen. Dir hat der Artikel gefallen? Sage es über die Teilen-Buttons von Facebook, X und Co weiter. Vielen Dank!

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