Du möchtest endlich deine eigene Musik aufnehmen (Recording)? Das ist kein Problem! Musikprogramme für die Audiobearbeitung gibt es sehr viele. Welche Software ist für mich die beste zum Musik machen? So ein Musikproduktionsprogramm, auch Musikbearbeitungsprogramm genannt, wird übrigens in der Musikwelt DAW-Software (ausgeschrieben Digital Audio Workstation) oder Audio-Sequenzer genannt.
Zur Beruhigung: Um das Produzieren bzw. Musik selber machen und Song schreiben, hier auf Tonstudio-Wissen zu erlernen, ist es egal, für welche DAW-Software du dich entscheidest.
Folgende Entscheidungskriterien solltest du berücksichtigen:
- Welches Musikprogramm nutzen deine Freunde, um Musik aufzunehmen (Recording)?
- Nutzt du Windows oder Mac?
- Es ist wichtig, dass Standard-Funktionen, die sehr oft beim Recording benötigt werden, einfach und für dich verständlich zu bedienen sind.
Entscheiden kannst du dich auch per Ausschlussverfahren: Was stört dich an der Musikproduktionssoftware? Welche Bedienung ist für dich zu kompliziert?
Die Musikprogramme (Musikbearbeitungsprogramm) im Überblick:
- Cubase (Firma: Steinberg; beim Musikfachhandel Thomann ansehen*; Cubase bei Amazon ansehen*)
- Pro Tools (Firma: Avid; beim Musikfachhandel Thomann ansehen*; Pro Tools bei Amazon ansehen*)
- FL Studio (Firma: Image Line; bei Thomann ansehen*; FL Studio bei Amazon ansehen*)
- Live (Firma: Ableton; bei Thomann ansehen*; Ableton Live bei Amazon ansehen*)
- Logic (Firma: Apple; nur für Mac)
- Samplitude (Firma: Magix; nur für Windows; bei Thomann ansehen*; Magix Samplitude bei Amazon ansehen*)
- Sonar (Firma: Cakewalk; nur für Windows)
- Reason (Firma: Propellerhead; bei Thomann ansehen*; Reason bei Amazon ansehen*)
- Studio One (Firma: PreSonus; bei Thomann ansehen*; Studio One bei Amazon ansehen*)
- Reaper (Firma: Cockos)
Alle Musikprogramme beherrschen das Recording und Mixing und auch in der Summe (Mastering) kannst du noch deinen Song verfeinern.
Um das für dich beste Musikprogramm zum Aufnehmen (DAW-Software) auszuwählen, könnte man sich z.B. die Demos von den verschiedenen Hersteller-Seiten herunterladen. Dies ist natürlich sehr zeitaufwendig.
Um die Auswahl etwas einzuschränken, ist es nicht verkehrt, sich die DAWs näher anzuschauen, die häufig genutzt werden. Vielleicht findest du jemanden, der auch Musik macht. Wenn du dann eine Software hast, die viele nutzen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch der andere deine Recording-Software nutzt.
Um gemeinsam einen Song zu produzieren, ist es auf jeden Fall von Vorteil, die gleiche DAW-Software zu nutzen. Das ist praktisch, um schnell das Projekt mit allen Einstellungen zu laden (vorausgesetzt du hast auch die gleichen Plugins vom Dritthersteller wie sie oder er), aber auch nicht zwingend notwendig. Wir können natürlich in jeder DAW-Software auch die einzelnen WAV-Dateien von deinem Musikfreund, z.B. Drums, Bass, in den Sequenzer laden und dann die Idee weiterentwickeln.
Da die Frage oft gestellt wird: Es ist egal, für welches Musik-Programm du dich entscheidest, mit allen kannst du natürlich auch Rap aufnehmen. Es gibt hierfür kein spezielles Musikprogramm, auch DAW-Software genannt, mit dem man schneller und/oder besser rappen kann. Auf was du alles achten musst, wir auf Tonstudio Wissen erklärt. Alle Artikel sind also auch für Rapper geeignet.
Welche Tonstudio-Software (-Programm) wird häufig genutzt?
Cubase, Pro Tools, FL Studio und Studio One
Ein häufig genutzter Sequenzer in Deutschland ist Cubase von der Hamburger Softwareschmiede Steinberg. Diesen Audio-Sequenzer gibt es schon sehr lange. Angefangen hat alles mit der ersten Cubase-Version für Atari und Mac im Jahr 1989. Ohne ins Detail zu gehen: Wenn du dich für diese DAW entscheidest, machst du nichts falsch.
Günstiger und ebenfalls sehr gut ist Studio One von PreSonus. Diese wurde von ehemaligen Cubase-Mitarbeitern entwickelt. Die Software hat sich mit großen Schritten zu einer sehr konkurrenzfähigen Software entwickelt. Sie ähnelt der Bedienung von Cubase.
Auch günstig und sehr gut ist FL Studio. Ein großer Vorteil? Lebenslange freie Updates garantieren immer die neueste Version zu besitzen!
In den USA wird in der Regel mit Pro Tools gearbeitet. Daher arbeiten auch viele Rapper oder Stars aus den USA mit Pro Tools. Bedenke hier jedoch, dass die von Drittherstellern häufig genutzten Schnittstellen VST2/VST3 (ausgeschrieben Virtual Studio Technology) oder „AU“ (ausgeschrieben Audio Units) Pro Tools nicht versteht.
Bei der neuen Pro-Tools-Version können für weitere Musikprogramme (DAW-Software) von Drittherstellern nur die Schnittstelle „AAX“ genutzt werden. Die Hersteller wissen das in der Regel und bieten jedoch auch das AAX-Format an.
Empfehlenswert ist es, einfach mal Youtube anzuschalten und dir ein paar Videos zu den DAWs anzuschauen. Welche spricht dich an?
4 nützliche Funktionen – welche DAWs bieten diese?
1. Comping: Nimmt man beispielsweise den Gesang oder Rap für den Refrain auf, bleibt es meistens nicht bei einer Aufnahme. Der Sänger oder Rapper singt den Refrain oft mehrmals ein. Nun kommt es nicht selten vor, dass er z.B. bei der ersten Aufnahme (Take 1) den Anfang genial, in der zweiten Aufnahme (Take 2) das letzte Wort unglaublich und in der dritten Aufnahme (Take 3) den Rest unfassbar gut gesungen hat.
Jetzt wäre es doch praktisch, wenn wir möglichst einfach die besten Aufnahmen zu einer machen könnten. Zunächst sehen wir nur die eine Aufnahmespur. Die 3 Aufnahmen sind in dieser Spur übereinandergestapelt. Wenn deine DAW das Comping beherrscht, lassen sich nun in einer speziellen Ansicht die Takes untereinander anzeigen. Die Takes gehören aber immer noch zu der eigentlichen Aufnahmespur. Die beste Performance des Sängers kann man nun bei den jeweiligen Takes markieren, sodass diese in der der Hauptregion bzw. der eigentlichen Spur als ein Take zu sehen ist.
Steinberg Cubase, Avid Pro Tools, Apple Logic, Cockos Reaper und PreSonus StudioOne sind hier alle sehr ausgereift. Leider ist das Comping in Ableton Live in der klassischen und unkomplizierten Art leider nicht möglich.
2. Tonhöhenkorrektur: Es kommt doch mal vor, dass Sänger hier und da nicht ganz die Töne treffen. Praktisch, wenn man in der DAW mit einem Editor bereits die Tonhöhe ohne Nebenwirkungen korrigieren kann.
Steinberg war der erste Hersteller, der so einen Editor für eine DAW anbot. „VariAudio“ heißt dieser in Cubase. Mittlerweile bieten auch die Sequenzer Presonus Studio One, Cakewalk Sonar und Apple Logic diese Möglichkeit an.
3. Timing-Korrektur: Bei einer Band kommt es doch öfter mal vor, dass der eine oder andere nicht ganz im Timing spielt. Nahezu alle DAWs bieten hier die sogenannte Transienten-Erkennung an. Das heißt, selektiertes Audiomaterial wird auf Pegelspitzen in der Einschwingphase bzw. dem Anschlagsgeräusch einzelner Töne untersucht.
Die erkannten Transienten werden jeweils mit einem Marker versehen. Die Marker können zeitlich korrigieret werden, indem man diese nun auf dem Raster verschiebt. Diese Timing-Korrektur funktioniert sehr gut in den DAWs Ableton Live, Steinberg Cubase, Avid Pro Tools und Cakewalk StudioOne. Ab der Version 10 kann Cubase mit dem Audio-Alignment-Tool Audiospuren automatisch angleichen.
4. Arrangement: Bei den meisten Audio-Sequenzern erfolgt die lineare Wiedergabe. Das heißt, drückst du auf die Play-Taste, wandert die Songpositionslinie von links nach rechts. Es werden dann genau alle Audio- oder MIDI-Dateien zeitgleich abgespielt, die mit der Songpositionslinie in Berührung kommen.
Darüber hinaus bieten Steinberg Cubase und Propellerhead Reason eine zusätzliche Arrangement-Spur. Hier kann man Songparts als beispielsweise Strophe 1, Refrain oder Bridge markieren, um anschließend die Reihenfolge und Wiederholungsanzahl der einzelnen Songparts schnell und einfach zu verändern.
Eine noch bessere Möglichkeit für experimentierfreudige Produzenten bietet Ableton Live. Hier gibt es neben der linearen Wiedergabe noch die sogenannte „Session-View“. Diese ist wie eine Tabelle aufgebaut. Jede Spalte entspricht einer Spur. Die Zeilen hingegen heißen „Scenes“.
So kann man die einzelnen Zellen, auch „Clips“ genannt, mit tollen Melodielinien oder Grooves befüllen und diese entweder zeilenweise oder vollständig frei starten. Das Arrangement kann dann in Echtzeit gestaltet und bei Gefallen auch aufgenommen werden.
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Fazit: Wähle deinen Favoriten mithilfe des Artikels, Youtube und der Demo
Es ist empfehlenswert, wenn du einfach mal Youtube anschaltest und dir ein paar Videos zu den DAWs anschaust. Welche spricht dich an? Welches bietet den für dich besten Audio-Editor? Die für dich interessant sein könnten, kannst du mit einer Demo selber testen. Suchst du nach einer preiswerten Musik-Software, dann sind Studio One oder FL Studio interessante Kandidaten.
Übrigens auf Tonstudio Wissen sind alle Artikel strukturiert aufgebaut. Egal, ob Recording, Mixing, Mastering oder Cubase Tutorials. Alles wird Schritt für Schritt auf Tonstudio Wissen erklärt.
Welche Musik-Software nutzt du? Warum ist diese für dich so genial? Dir hat der Artikel geholfen? Sag‘ es weiter! Herzlichen Dank und bleib‘ gesund.
„Welche Musik-Software nutzt du? Warum ist diese für dich so genial?“
Ich nutze als DAW Ardour. Sie läuft auf Linux 😉
Hallo Monika,
sehr interessant, dass du mit Linux und Ardour Musik machst! Diese Kombination ist selten.
Viel Spaß weiterhin beim Musik machen!
Mit freundlichen Grooves
Tonstudio Wissen
Hallo, nach Notator( Atari-Oldtimer ), Cubase, Logic (damals noch in der PC-Version), Pro Tools 8, bin ich inzwischen bei Reaper gelandet und da werde ich wohl auch bleiben! Alle Funktionen von den sog. „Grossen“ DAWs, regelmäßig kostenfreie Updates und ein sehr intuitiver Workflow für gerade mal 60Dollar sind nur einige der Gründe dafür. Schaut mal die vielen Tutorials bei Youtube an…
Hallo Marius,
vielen Dank für deinen Kommentar! Reaper ist wirklich eine sehr gute DAW zu einem unglaublich günstigen Preis.
Viel Spaß weiterhin mit Reaper!
Mit freundlichen Grooves
Tonstudio Wissen
Ich nutze schon seit Jahren Cubase, komme einfach am besten damit klar. Der Funktionsumfang ist zwar vergleichbar mit Logic, dennoch ist mein Workflow mit Cubase einfach besser. Vielleicht auch einfach die gewohnheit… Cubase gehört nicht zu den stabilsten DAWs, dafür aber zu den umfangreichsten. Mich wird wohl keiner von Steinberg Cubase weg bekommen 😀 Beste Geüße
Hallo Azzurro,
herzlichen Dank für dein Feedback! Den Workflow finde ich bei Cubase auch sehr gut. Stabilitätsprobleme hatte ich in der Vergangheit nicht gehabt.
Ganz viel Spaß weiterhin mit Cubase und bleib‘ gesund.
Mit freundlichen Grooves
Tonstudio Wissen
Ich bin letztes Jahr auf Bitwig gewechselt – für Musiker mit viel Spaß an der Klanggestaltung sher empfehlenswert. Auch Comping ist mit der Version 4 jetzt möglich.
Seit mehr als einem Jahr nutze ich Tracktion Waveform, zuerst in der kostenlosen Version, die schon einen riesigen Funktionsumfang bietet, und praktisch keine Einschränkung. Dann habe ich auf Pro upgraded (für €60.-), und es erfüllt nach wie vor alle meine Ansprüche. Kann ich nur empfehlen, auch wenn es in dieser Aufzählung unverständlicherweise fehlt.
Hallo. Ich benutze Mixcraft 10 Pro Studio. Eine extrem ausgereifte DAW mit einem rießigen Software- und Soundbundle. Außerdem gibt es eine Session-View, wie bei Ableton live.